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Ich liebte Zigarren, aber ich habe das Rauchen beendet!
Eine kleine Zigarrenkunde
Lagerung
Handgefertigte Zigarren sollen an einem dunkeln Ort mit gleichbleibenden klimatischen Bedingungen aufbewahrt werden. Setzen Sie ihre Zigarren nie über längere Zeit starker Sonne oder hellem Licht aus, sie würden austrocknen und ausbleichen. Auch die Lagerungstemperatur ist sehr wichtig, bei zu großer Kälte werden die Zigarren schnell brüchig, während bei zu großer Wärme die Gefahr zur Entwicklung von Tabakkäfern besteht.
Lagerungsklima
Das wichtigste bei der Lagerung von Zigarren ist die Luftfeuchtigkeit. Ideal sind +/- 73%. Die ideale Lagerungstemperatur liegt ca. bei 19°C. Die feuchte Umgebung und der Schutz vor Temperaturschwankungen sind der Garant für bleibenden Rauchgenuss auch bei längerer Lagerung. Feuchtigkeit fördert das Aroma einer Zigarre, während eine zu trockene Zigarre schnell scharf und bitter schmeckt.
Humidore
Am besten eigenen sich Humidore zur Lagerung der eigenen Zigarren. Es sind Humidore in vielen Größen (50 - 600 Zigarren) und in allen Preislagen im Handel. Auf der Links - Seite weise ich auf einige Bezugsquellen hin. Die Form und Art der erhältlichen Humidore beginnt bei der kleinen Acrylglassschatulle und geht bis zum begehbaren Klimaschrank. Das in einem Humidor befindliche Befeuchtungssystem garantiert ein einwandfreies Lagerungsklima. Wirklich wichtig ist bei einem Humidor, dass er dicht schließt. Achten sie beim Kauf also auf die Verarbeitung, nicht auf das Aussehen. Möchten Sie Ihre Zigarren zu Hause weiter reifen lassen, sollten Sie auf ein Modell aus Zedernholz Wert legen, da dieses Holz Aroma und Reifeprozess der Zigarre positiv beeinflusst. Achten Sie auch bei Humidohren aus Holz darauf, ob der Innenraum nicht zu stark nach Leim riecht.
Zigarren in Aluminiumhülsen (Tubos) oder Zellophan sind von den Herstellern eingeführt worden um das Aroma während des Transportes zu sichern. Sie sind nicht als längere Lagermöglichkeit gedacht bzw. geeignet. Bevor Sie sie in den Humidor legen, sollten Sie sie auspacken, da sie sonst die Feuchtigkeit nicht richtig aufnehmen können. Es gibt, wie bei der Zino No.1 auch Tubos die zur Lagerung im Humidor geeignet sind. Man erkennt dies an der langen Öffnung an der Seite, die sich durch die Drehung der Außenhülle öffnen lässt.
Regelmäßiges Nachfüllen des Befeuchtungselements im Humidor ist unerlässlich. Es ist auch sehr wichtig den Humidor hin und wieder zu lüften um zu verhindern, dass Zigarren Schimmel ansetzen Schimmel bei Zigarren tritt in der Form von grünlichen Flecken auf und ist nicht zu verwechseln mit den weißen/hellgrauen flaumartigen Ablagerungen auf dem Deckblatt. Wenn Zigarren feucht und jung auf die Reise geschickt werden fermentieren sie manchmal noch etwas nach und es treten auskristallisierte Salze und Öle aus dem Tabak und lagern sich in Form dieses Flaums auf der Oberfläche des Deckblattes ab. Es ist nichts anderes als ein Produkt des fortschreitenden Reifeprozesses der Zigarren.
Das Ritual des Zigarrenrauchens
Dinge die nicht zusammengehören sind Zigarren, Stress und Hektik. Deshalb rauchen Sie langsam, mit Ruhe und Muße! Halten Sie die Zigarre locker und entspannt in der Hand.
Nehmen Sie sie zwischen die Lippen (nicht in den Mund oder zwischen die Zähne). Der Kopf der Zigarre sollte recht trocken bleiben.
Rauchen sie nicht im Akkord, sondern ziehen sie langsam im Abstand von etwa 40 Sekunden bis einer Minute an der Zigarre. Zieht man zu oft daran wird sie heiß und das Aroma kann dadurch bitter werden.
Da der Zigarrenrauch durch den Fermentationsprozess sehr alkalisch geworden ist, eignet er sich nicht zum Inhalieren. Behalten Sie den Rauch einige Sekunden im Mund und schmecken, genießen Sie die feine Würze.
Die Bauchbinde
Das ist wohl einer der großen Streitfragen der Zigarrenwelt und die Meinungen gehen hier erheblich auseinander. Da es keine anerkannte Regel gibt, habe ich mich dazu entschlossen Ihnen mein Verhalten als Ratschlag anzubieten: Ich versuche grundsätzlich die Bauchbinde abzustreifen (es muss ja nicht jeder sehen wie viel Geld ich da in Rauch aufgehen lasse) wenn sich dies leicht machen lässt. Sitzt die Binde zu fest und es besteht so das Risiko, beim Abnehmen das Deckblatt zu beschädigen lasse ich sie an der Zigarre. Manchmal nachdem man die Zigarre einige Minuten geraucht hat , hat sich die Binde durch die Erwärmung etwas gelöst und ist ganz leicht abzustreifen - wenn nicht, dann eben nicht.
Das Anschneiden
Benutzen sie einen scharfen Schneider. Der Schnitt soll sauber und gleichmäßig sein, so dass die Zigarre richtig ziehen kann und sie genug Rauch durch die Öffnung bekommen. Das Deckblatt darf beim Schneiden nicht beschädigt wird. Ich persönlich empfehle hier einen Zigarrenabschneider mit Guillotine-Schnitt oder ein Dreh-Cutter mit Rundschnitt wie er bei Davidoff im Handel ist (je nach Format und Form der Zigarre kann man mit seinen drei Rundmessern eine saubere kreisrunde Öffnung in den Zigarrenkopf schneiden). Der Schnitt sollte grundsätzlich ein wenig kleiner sein als der Durchmesser der Zigarre, so dass die Rundung des Kopfes noch leicht erhalten bleibt. So wird verhindert, dass sich das Deckblatt während des Rauchens ablösen kann.
Ein Anstechen oder Anbohren der Zigarre mit einen Spitzen Gegenstand ist nicht sonderlich zu empfehlen, da sich in einem solchen Kanal schnell übermäßig Teerablagerungen bilden, was sich negativ auf den Rauchgenuss auswirkt. Auch der V-Anschnitt ist nicht sehr gut, da er leicht zum ausfransen neigt.
Das Anzünden
Muss ich eine Zigarre mit der Flamme anwärmen?
Es handelt sich hierbei um ein etwas archaisches Ritual. Noch in den 60 war das Deckblatt verschiedener Zigarren mit Klebstoffen befestigt. Durch das Erwärmen der ganzen Zigarre vor dem Anzünden brachte man diese Klebstoffe bzw. deren Aromen zum verdunsten um so das Zigarrenaroma von ihnen zu befreien. Etwa Ende der Sechziger stellte man bei allen Maufakturen auf einen vollkommen geruchs- und geschmackslosen Naturklebstoff um. Bei einigen besonders hergestellten Formaten wird gänzlich ohne Klebstoffe produziert.
Womit zünde ich eine Zigarre an?
Die meisten echten Connaisseurs schwören nach wie vor auf den Zedernholzspan. Schön und edel ist es aber nicht zwingend notwendig. Da heute Feuerzeuggas gereinigt wird und demnach geruchlos ist, kann man ein Gasfeuerzeug genauso wie auch ein normales Zündholz (warten sie mit dem Anzünden bis der Schwefelkopf des Zündholzes verbrannt ist) oder ein Zedernholzspan verwenden. Man sollte jedoch von Benzinfeuerzeugen, Pappstreichhölzern oder Wachskerzen Abstand nehmen da diese "unreinen" Flammen das Aroma der Zigarre beeinträchtigen.
Wie zünde ich die Zigarre an?
Welche Flamme sie nun auch immer verwenden, nähern Sie sie der Zigarre bis auf ca. einen Zentimeter. Drehen Sie nun die Zigarre gleichmäßig über (nicht in ) der Flamme, so dass sich das Ende gleichmäßig erwärmt und an den Rändern ein wenig glimmt. Nun zieht man mit kleinen kurzen Zügen an der Zigarre, wobei man sie über der Spitze der Flamme dreht, bis die gesamte Fläche gleichmäßig Glut zeigt. Man kann sanft auf die Glut blasen, um einen gleichmäßigen Brand zu fördern.
Kann ich eine Zigarre wieder anzünden?
Selbst dem erfahrensten Raucher ist eine Zigarre schon ausgegangen. Dies ist kein Beinbruch. Wichtig ist hier nur dass man die Zigarre sofort wieder anzündet bevor sie kalt geworden ist. Klopfen sie die Asche am Brandende vorsichtig ab und drehen Sie die Zigarre solange über der Flamme bis sie von selbst wieder angeht.
Die Asche
Eine gut gemachte und qualitativ hochwertige Zigarre mit Langblatt-Einlage produziert eine schöne feste Krone aus Asche. Hat die Asche eine Länge von 2-3 Zentimeter erreicht, sollte man sie vorsichtig im Aschenbecher abstreifen. Klopfen Sie die Zigarre bitte nicht ab - sie hat es nicht verdient wie eine Zigarette behandelt zu werden
Der Abschied von der Zigarre
Man raucht eine Zigarre nie ganz bis zu ihrem Ende sondern etwa bis zum letzten Drittel. Je nach Zigarre vielleicht etwas weniger oder mehr. Danach kann man sie getrost in den Aschenbecher legen und sie erlischt bald von selbst. Ein Ausdrücken deiner Zigarre hätte nur unnötige Rauchentwicklung zur Folge - und wie bei der Asche - behandeln Sie sie nicht wie eine Zigarette. Lassen Sie sie in Würde dahinscheiden.